Auch kleiner Fanclub kriegt Presse
Wir sind natürlich kein Erstligaverein, aber immerhin ein kleiner Fanclub eines eben solchen, der manchen eine Erwähnung wert scheint, darüber freuen wir uns natürlich sehr.
Danke an:
Mainzer Allgemeine Zeitung 2014 (außerdem in der AZ am 15.02.2007, 13.5.2008 und 06.03.2009)
zitty BERLIN, Das Hauptstadtmagazin, 17/2010
Mainzer Rhein-Zeitung, 16.03.2010
11 Freunde, Meine Saison 2007/08 ff.
taz, 5. 2. 2007
FRIZZmagazin (Jan.Ausg. 2007)
STUZ, November 2006
und auch an den 1. FSV Mainz 05 für die mehrfache Vorstellung unseres Fanclubs auf der Mainz05-Seite!
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+ zitty Das Hauptstadtmagazin, August 2010 +
1. FSV Mainz 05 – Mini Perle III
Der Name des Fanclubs sagt eigentlich schon alles: „Bruchweg-Sehnsucht“ ist das Phänomen, das Katja Neubauer zusammen mit anderen Mainz-05-Fans zur Gründung veranlasste. Die gebürtige Berlinerin hatte sieben Jahre in Mainz gelebt und vermisste nach der Rückkehr die
tolle Atmosphäre im Stadion. Von Schöneberg ist man inzwischen nach Friedrichshain ins „MP III“ gezogen, in dessen Hinterzimmer die Määnzer ihren „Karnevalsverein“ gebührend feiern.
Grünberger Str. 28, Friedrichshain,
U Frankfurter Tor, http://bruchweg.fussball-fans.org
+ Mainzer Allgemeine Zeitung, 06.03.2009 +
„BruchwegSehnsucht“ in Berlin wartet auf 05er
Die 30 Mitglieder des Fanklubs setzen auf Duelle mit Hertha und hoffen auf Pokal-Coup /
Für das Duell mit dem FCA gilt: Führung nicht wegnehmen lassen
Von Michael Heinze
BERLIN. Wenn die Nullfünfer nach dem Pokal-Coup gegen die Millionen-Truppe des FC Schalke 04 nicht den Bodenkontakt verlieren, sondern weiter harte Arbeit abliefern, dann rechnet Ferdinand Behrend von Berliner 05-Fanklub „BruchwegSehnsucht“ am Sonntag mit einem 2:1-Erfolg seiner Lieblinge.
„Sie dürfen auf jeden Fall nicht in irgendwelche Pokaleuphorie verfallen, sondern müssen ganz sauber ihr Spiel machen“, betont Behrend. „Vor allem dürfen sie sich nicht, wie in dieser Saison schon öfter passiert, eine Führung wegnehmen lassen gegen die Augsburger, die sich wahrscheinlich hinten reinstellen und nur auf Konter spielen.“ So oder so beziffert der 29-Jährige, der in Bretzenheim aufgewachsen ist und mit 22 Jahren nach Berlin ging, die Aufstiegschancen des Fußballsportvereins mit 80:20. „Ich gucke lange genug Mainz 05 um zu wissen, was in einer langen Saison noch alles passieren kann und wie schnell man einen Aufstieg noch vergeigt. Deswegen würde ich nie sagen, dass die Chancen bei hundert Prozent liegen.“ Seine Prognose: Freiburg wird Zweitliga-Meister und schafft neben Mainz 05 und dem 1. FC Kaiserslautern den Sprung in die Beletage.
Gut zu sprechen ist Ferdinand Behrend in diesem Zusammenhang auf Jörn Andersen, der es eindrucksvoll geschafft habe, in der Nach-Klopp-Ära den Absturz in die Mittelmäßigkeit zu verhindern. Mit dem „Wikinger“ auf der Kommandobrücke stehe Mainz 05 „sogar noch besser da als letzte Saison“.
Das weiß auch Katja Neubauer, die Gründerin des Fanklubs, die im Gegensatz zum gebürtigen Ulmer Behrend ihre Kindheit und Jugend nicht in Mainz verbracht hat. Aber sie hat mal in Mainz gelebt – und ihre Liebe zu den Nullfünfern entdeckt. Gemeinsam mit Gleichgesinnten, die ebenfalls einen Bezug zur Gutenberg-Stadt aufweisen, gründete sie am 4. September 2006 den Fanklub, der aktuell um die 30 Mitglieder zählt. Ein Großteil davon kommt regelmäßig in der Schöneberger Kneipe „Graffiti“ zusammen, um sich auf Premiere die 05-Kicks reinzuziehen.
Das Pokal-Viertelfinale gegen die Bordons und Kuranyis hat Ferdinand Behrend vor der heimischen Mattscheibe in Kreuzberg verfolgt. „Ich fand es super“, schwärmt der junge Mann, der im elften Semester Luft- und Raumfahrttechnik studiert und später mal bei der Lufthansa in Frankfurt einsteigen will. „Wir haben einfach gut hintendrin gestanden, weil Schalke ja in der Favoritenrolle war.“ Eine drückende Überlegenheit und zwingende Chancen von S04 konnte Behrend indes nicht ausmachen. „Es ging halt hin und her und das Tor von Bancé war eiskalt gemacht.“ Am Ende seien die Mainzer schlicht und ergreifend die Glücklicheren gewesen.
Die Gefahr, dass den Männern von Jörn Andersen der (Pokal-)Erfolg zu Kopf steigt, sieht Behrend nicht. „Ich gehe fest davon aus, dass sie in der nächsten Saison wieder in Berlin bei der Hertha antreten.“ Der Bundesliga-Aufstieg ist dem Studenten weit wichtiger als ein Sieg im DFB-Pokal respektive die Uefa-Cup-Teilnahme. „Auch wenn es natürlich klasse wäre, wenn die Nullfünfer das Pokalendspiel in Berlin erreichen würden.“ Die „Exil-Mainzer“ beziehungsweise „Wahl-Berliner“ von der „BruchwegSehnsucht“ würden sich gewiss vorkommen wie in einem süßen Traum.
+ Mainzer Allgemeine Zeitung, 13. 05. 2007 +
Wir alle sind Mainzer
Ich hab Lauter Fans
Von Sven Hieronymus
So, das war es dann mal wieder… nicht. Aber so ist es doch auch am Sonntag viel lustiger. Wir müssen auf Fürth hoffen, denen es wahrscheinlich viel lieber wäre, wenn Hoffenheim aufsteigt, denn von uns bekommen sie ja immer sechs Punkte geschenkt. Und ich lade mir doch auch lieber Freunde ein, die Geschenke mitbringen. Aber egal, was da passiert, wir müssen ja erst mal gegen Pauli ein Tor schießen. Und das ist ja momentan nicht gerade unsere Stärke.
War das Spiel unserer Buben gegen Köln bei Ihnen auch sooo schlecht, oder hat es in Berlin, durch den langen Übertragungsweg des Fernsehsignals, nur so gewirkt? Ja, ich war in Berlin. Ich bin geflüchtet vor lauter Fans… nee, vor Lauterer Fans, so. Denn nach meiner letzten Kolumne bin ich jetzt quasi der Salman Rushdie der Pfalz. Drohmails, Gästebucheinträge mit schönen Beschimpfungen, dumme Sprüche auf der Straße…
Als Kolumnist lebt man gefährlich und macht trotzdem alles möglich, um ja jedes Spiel mitzubekommen. In der Schöneberger Kneipe „Graffiti“ also traf ich dann auch so ungefähr 20 Fans, Exil-Meenzer, Urlauber, eingeflogene Portugiesen, und einen zufällig in Berlin weilenden alten Kumpel. Mit ihnen habe ich nach kurzer Vorstellung untereinander – das war wichtig, denn welcher Vollidiot hockt sich bei 28 Grad im Schatten, mittags in eine Berliner Spelunke? – das Spiel geschaut.
Alleine die Aufstellung hat für Gelächter und endlose Diskussionen gesorgt. Wir waren uns einig, froh zu sein, dass nicht Herzberger und Grevelhörster in der Anfangself standen, aber das hätten wir wahrscheinlich noch eher verstanden. Dann die Tonspur von Premiere. Unschlagbar. Ein kölscher Fanreporter und neben ihm babbelte Bodo Illgner. Beide wirklich erfrischend objektiv. Und ich weiß jetzt zwar, warum der fußentzündete Geißbock nicht im Stadion war – das wurde ja immerhin 13 Mal erklärt – aber warum Soto, Karajan und Ballack nicht spielten, weiß ich bis heute nicht. Ich kenne zwar jetzt jede Schuhgröße Kölner Spieler, weiß, welche Unterhose Bodo Illgner beim WM-Finale getragen hat, wie Wolfgang Overath mit Vornamen heißt, aber warum Kloppo in Köln ein Haus gekauft haben soll, weiß ich nicht. Was man da so alles liest und hört, wo Kloppo wann Häuser kauft, lässt ja vermuten, dass er jetzt in Immobilien machen will.
Apropos Kloppo. Stellen wir uns mal nächsten Sonntag vor. Wir führen klar gegen Pauli und in Hoffenheim steht es bis zur 93. Minute 0:0. Dann schießt ein Hoffenheimer – quasi mit Abpfiff – den Ball gegen die Unterkante der Latte, von da springt er an Innenpfosten und dann… ja, und dann? Springt er raus, bleibt Kloppo, rollt er rein, geht er? Lieber Kloppo, das verstehe ich nicht. Rollt er raus, ist alles gut und rollt er rein, ist es Zeit für einen Neuanfang? Kapier ich nicht, das kann mir – glaube ich – auch keiner erklären. Höchstens Lautern-Fans.
+ Mainzer Allgemeine Zeitung, 15. 02. 2007 +
Graffiti, so heißt…
… für manche Mainzer der große Halt in der Fremde. Doch damit sind nicht irgendwelche Farbsprühereien gemeint. Nein, das Graffiti ist eine Kneipe. Die steht nicht in Mainz, sondern in der Naumannstraße in Berlin. Dort in Schöneberg ist die Kneipe fast jede Woche Anlaufstelle und Anker für immer mehr Mainzer. Eine stetig wachsende Gruppe hat mitten in der Hauptstadt eine kleine rheinhessische Enklave geschaffen. „Bruchweg-Sehnsucht“ nennt sich der Fanclub von Mainz 05, der noch kein halbes Jahr existiert und der boomt wie die Mitgliederzahl bei den Nullfünfern. Weil die Gründerin es leid war, immer nur die Bundesliga-Konferenz zu gucken, setzte sie sich in der Kneipe mit dem Wunsch durch, die 05-Spiele komplett live zu sehen. Mittlerweile kommen immer mehr… Nur jetzt am Samstag, da wird das Graffiti leerer sein als an anderen Spieltagen. Denn dann trifft sich die „Bruchweg-Sehnsucht“ ausnahmsweise im Olympiastadion zum Spiel von Hertha BSC gegen Kloppos Jungs. Und im Graffiti werden die Konferenz-Gucker aus dem Nebenraum die fröhlichen Mainzer Nachbarn garantiert vermissen. Doch sie kommen wieder, die Mainzer, spätestens nächste Woche, tröstet
MOGUNTINUS
+ taz, 5. 2. 2007 +
press-schlag – Ist Kloppo reif für ein Bayern-Tattoo?
Im 05er-Fanclub in Berlin wird spekuliert, ob Jürgen Klopp Ottmar Hitzfeld auf den Bayern-Thron folgen könnte
Jeder dahergelaufene Fußballverein hat in Berlin seinen Fanclub und in der Regel auch eine Stammkneipe, in der die Spiele des Lieblingsteams gezeigt werden. Kein Wunder. Denn wieso sollte es Zugezogenen anders ergehen als Berlinern, die sich oftmals selbst nicht für das Spiel ihrer Heimmannschaft Hertha begeistern können?
Im Reigen der Exil-Fanclubs fehlte bis vor kurzem lediglich ein Verein: Mainz 05. Ausgerechnet, das Lieblingskellerkind der Liga hatte lange keine organisierten Unterstützer aus der Hauptstadt. Und wer als Mainz-Anhänger statt der Bundesligakonferenz das Spiel der eigenen Mannschaft sehen wollte, musste sich bisher entweder in Kneipen wagen, in denen sich die Fans des Gegners trafen, Premiere bzw. Arena abonnieren oder Radio hören. Doch damit ist Schluss. Denn jetzt gibt es gleich zwei Mainzer Fanclubs in Berlin. Der eine heißt „Wildes Gebilde Kreuzberg 05“ und besteht aus einer Hand voll freundlicher Punks, die in den eigenen Wohnungen gemeinsam die Spiele verfolgen. So landet man schon mal in einem fremden Wohnschlafzimmer, in dem das wilde Gebilde aus vollen Aschenbechern und Hustensaft besteht. Und der erklärte Mainz-Fan eine Werder-Bremen-Tätowierung auf dem Unterarm trägt. „Ei, isch find Bremen halt ach guud“, erklärt er. Niedlich, aber inkonsequent.
Der Konkurrenz-Fanclub nennt sich „Bruchweg Sehnsucht“ und hat eine Kneipe in Schöneberg gekapert, die in einem Hinterraum die Mainz-Spiele zeigt. Am Wochenende hatten hier zwölf Anhänger beim schnöden 0:0 der 05er gegen Frankfurt leider nicht viel zu bejubeln. Dafür gab es ordentlich Gesprächsstoff: Was, wenn Jürgen Klopp zu den Bayern geht? Würde er das überhaupt machen? Auslöser der Diskussion war ein Kommentar auf SZ-Online mit dem Titel „Kloppo muss her“ – als Nachfolger von Magath-Nachfolger Hitzfeld. Die Münchner bräuchten einen Motivator – und so einer sei nun mal der Coach aus Rheinhessen. Bemerkenswert, dass ein Trainer, der mit seiner Elf schon fast die ganze Saison auf einem Abstiegsplatz klebt, immer wieder solche Vorschusslorbeeren erhält. Nach der WM hatte ja auch Michael Ballack ihn als möglichen Klinsmann-Nachfolger ins Gespräch gebracht.
Ob es also reicht für Ruhm und Ehre und den FCB, wenn man im Fernsehen als Fußballexperte fröhlich interpretieren und expressionistische Zeichnungen kritzeln kann? Unterdessen jedoch mit seinem Team und einem Fuß in der zweiten Liga steht? „Kloppo is `ne Mediensau, der macht das“, lautet die Einschätzung eines Berliner Mainz-Fans. „Quatsch“, sagt der andere. „Der bleibt in Meenz, und nächstes Jahr werden wir Meister.“ Genau. Kann sich ja ein Bayern-Tattoo stechen lassen, wenn er die auch gut findet. JUTTA HEESS
taz vom 5.2.2007, S. 18, 95 Z., JUTTA HEESS